Als Memiri in Deutschland war, machten wir keine Pause. Täglich, oft bis spät in die Nacht, waren wir entweder mit Vorbereitungen beschäftigt oder unterwegs für den Brunnen. Memiri sagte oft: Ich wünschte ich würde Worte finden um meiner Gemeinde erklären zu können, was ich hier erlebe. Niemand wird verstehen können, wie sehr wir uns einsetzen damit der Brunnen entstehen kann und niemand wird es sich vorstellen können, wie viele Menschen uns unterstützt haben.

Ich kann mich noch erinnern, als wir bei Lieler Schlossbrunnen eingeladen waren um das Werk zu besichtigten. Memiri blieb der Mund offen: „So viel Wasser“. Und als wir beim Abschied noch eine Tasche mit Wasser, einem Glas und ein Entchen geschenkt bekamen, hütete er diese Tasche wie ein Schatz bis er Heim ging. Er wollte seiner Gemeinde alles zeigen was darin war, weil er eine grosse Freude hatte und ich schenkte ihm meine Tasche noch dazu, weil er so glücklich war.

Besuch Lieler Schlossbrunnen. Foto von links: Christiane Halbach, Memiri und Angelika van der Vliet
Besuch bei Lieler Schlossbrunnen, Memiri staunt: „So viel Wasser“

Abschied

Der Abschied fiel uns allen sehr schwer und da Memiri von allen ins Herz geschlossen wurde, entstand nach seiner Abreise eine grosse Lücke. Seine einfache Art zu sein und zu denken berührte all die Menschen, die ihn näher kennenlernen durften.

Vortrag: „Wasserprojekt Nashipai“ in der Mediathek in Müllheim Zusammen mit den Sponsoren der Buchhandlung Beidek, Mediathek Müllheim:
Foto v.l. Peter Kirsch, Antonia Schulze Hackenesch, Memiri, Petra Leisinger-Burns und Petra Liebrecht und im Vordergrund 3 Kisten Mineralwasser von Lieler Schlossbrunnen mit dem Spendenaufruf „Wasser für die Maasai in Afrika“.

Trotz unermüdlichem Einsatz, Tag und Nacht, dichtete Memiri seine Lieder und sang sie bei jeder Tätigkeit. Er war immer fleissig und immer am Lachen. Es ist unbeschreiblich wie viel Fröhlichkeit in ihm steckt. Sein Lachen war leicht und heiter und Gründe zum Lachen gab es für ihn immer. Auch wenn wir viel unterwegs waren und manchmal erst sehr spät zum Essen kamen, Memiri wusste für sich Sorge zu tragen. Seine Kraft und und Heiterkeit zieht er aus seinem Glauben. Die Maasai sind Christen und sehr mit der Natur verbunden und verwurzelt. Und genauso ist Memiri’s Glaube: „Natürlich“. Laut Memiri ist alles Gottes Plan. Im Alltag erkennt er Gottes Plan daran, wenn etwas einfach läuft. „Sobald etwas erzwungen werden muss ist es nicht mehr Gottes Plan“ sagt Memiri..

Kinos im Markgräflerland – Familie Karg mit Memiri im Kino in Buggingen

Als die 3 Monate von Memiri Aufenthalts vorbei waren, war sein Herz in unglaublicher Vorfreude auf Zuhause. Und bevor Memiri das letzte Stück in den Busch zurücksetzte wurde er bereits in Amboseli an der Bushaltestelle empfangen. Und wie es so ist, wurde dort bereits gesungen und getanzt und weil sich die Maasai von guter Laune anstecken lassen, machte die ganze Strasse mit. Von überall kamen Menschen und sangen und tanzten. Und immer wieder wurde das Gleiche gesungen: „Der der in Europa war ist wieder daheim“.

Natürlich wurde ein Schaf geschlachtet und natürlich gab es tagelang Milchtee weil alle Memiri besuchen kamen und weil alle wissen wollten wie es in Deutschland war.

Als Memiri Deutschland verlies wurde er oft gefragt ob er sich vorstellen könnte hier in Deutschland zu wohnen. Die Antwort war klar: „NEIN“. Und warum: „Ihr habt alles damit Euer Leben schneller läuft, alle Technik dieser Welt, aber Zeit habt ihr keine“. Einmal sagte ich zu Memiri, als er das Geschirr machen wollte, „Lass das Geschirr für mich stehen ich mach es schnell. Darauf sagte Memiri: „Nein lass es, ich mach es langsam“.

Wie weiter…..

Heute hätte ich nach Kenya fliegen sollen und Morgen hätte ich damit begonnen Brunnenfirma zu treffen um den Brunnenbau zu besprechen….. doch dann kam das Corona Virus ….. und auf einmal war alles abgesagt.

Es ist nicht einfach für mich, für unsere Mitglieder und auch nicht für all die Spender und Sponsoren. Was haben wir uns alle bemüht um soweit zu kommen und dann, wie für uns alle völlig unerwartet, kam das Corona Virus….. Ein so unglaubliches Jahr haben wir hinter uns und jetzt muss der Brunnen warten. Jetzt muss das Wasser warten. Das einzig Gute ist, dass es in Amboseli geregnet hat, die Wassermulden voll mit Wasser sind, das es Grün ist, die Tiere Gras haben und daher Milch geben. Das ist wirklich ein Wunder um diese Jahreszeit…. doch die Frauen laufen immer noch stundenlang ans Wasser und ich kann momentan nicht sagen wann wir endlich Bohren könnten. Das macht mich wirklich traurig.

Ich danke Euch….

….in letzter Zeit war es sehr ruhig um Nashipai Kenya. Das hatte mehrere Gründe. Zuerst brauchte ich eine Pause die allerdings sehr kurz war, da ich vieles aufzuholen hatte, und dann kam die Ungewissheit wegen Covid 19 und meinem Abflug……

Ich möchte Euch allen danken das ihr da seit. Und, dass ihr uns alle so unglaublich unterstützt und begleitet habt. Der Brunnen kommt…. es ist nur eine Frage der Zeit.

Da Nashipai Kenya momentan nicht nach Kenya reisen kann, versuchen wir hier in der Corona Krise Menschen glücklich machen. Ostern steht vor der Tür und da können wir sicher die eine oder andere einsame Person mit einem kleinen Osterhasen beglücken.

Ich werde Euch mit unserem Blog auf dem Laufenden halten und hoffe Euer Alltag somit etwas abwechslungsreicher zu gestalten.

Wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch bitte bei mir. Dies kann per Mail an kontakt@nashipai-kenya.org oder Mobil: +49 (0) 15901386436 erfolgen.

Alles Liebe und viel Gesundheit

Eure Petra, Nashipai

Petra Leisinger in Kenya, herzliche Umarmung

Nashipai Kenya e.V. ist ein ehrenamtliches Spendenprojekt.
Wir haben es uns zum Auftrag gemacht, die Lebenssituation der Maasai und die Wasserversorgung für Mensch und Tier in Kenya zu verbessern. Wir leisten Bildungs- und Aufklärungsarbeit.

Unser Verein sucht ehrenamtliche Helfer*innen in Deutschland und Vorort, private Geldspender*innen sowie Unternehmen, die sich sozial verantwortlich fühlen. Als gemeinnütziger Verein sind wir berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen.

Hilfs- Spendenkonto:

IBAN: DE 79 6835 1865 0108 6136 47
BIC: SOLADES1MGL Sparkasse Markgräflerland

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